Montag, 14. Juni 2010 - 18:25 Uhr
Montag, 10. Mai 2010
Heute haben wir wie gesagt New Orleans verlassen und sind Richtung unsrem nächsten Stopp – Baton Rouge – gefahren. Auf dem Weg dorthin haben wir noch 2 weitere Plantagen besichtigt – Houmas House und Nottoway Plantation. Schon bei der Ankunft am Houmas House waren wir beeindruckt von dem wunderschön gepflegten Garten, der das gesamte Areal umgeben hat. Wir haben uns wie in einem kleinen Park gefühlt – viele bunte Blumen, kleine Teiche (mit Wasserschlangen und Fischen), schnuckelige schattige Plätzchen mit Sitzgelegneheiten und auch hier uralte riesengroße Eichenbäume. Die Führung durch das ebenfalls beeindruckende Haus war sehr lebendig – wir durften hier alles anfassen, auf die Möbel sitzen, das Piano oder den Billardtisch ausprobieren – und die Tourführerin hatte richtig lustige Geschichten zu erzählen und gab uns sogar einen kostenlosen Gospel-Gesangsbeitrag. Nachdem wir durch die riesige Gartenanlage spaziert, die Führung mitgemacht und reichlich Fotos geschossen hatten, gings weiter zur nächsten Station – Nottway Plantation. Dieses Herrenhaus war wiederum in einem ganz anderen Stil gehalten und war auch um ein Vielfaches größer als die beiden bisher besichtigten Häuser. Die Besitzer hatten noch mehr Geld als die anderen und statteten ihr Haus mit 60 Räumen aus. Es gab hier sogar ein extra Haus für die 6 männlichen Nachkömmlinge, damit diese von Frauen getrennt ihre gesonderte Erziehung genießen konnten. Wie gut, dass wir heutzutage alle unter einem Dach leben Auch war bei diesem Haus die Küche im Haus selbst integriert – bei den beiden andern Häusern war die Küche in einem separaten Gebäude untergebracht aus Schutz vor möglichem Feuerschaden. Aber scheinbar waren die Besitzer von Nottoway so reich, dass sie nach einem Brand einfach renoviert hätten Die Geschichte des Hauses ist uns leider nicht sehr in Erinnerung, da die Tour-Führerin, eine ältere Dame von bestimmt schon 75-80 Jahren, die Details ein wenig durcheinander gebracht hat. Vorteil dabei war, dass man hat zuhören müssen um überhaupt was zu erfahren Wobei uns die Dame ehrlich gesagt ein wenig leid tat, dass sie in ihrem Alter noch eine solche geistig herausfordernde Arbeit mit all den Daten, Fakten, etc. erledigen muss, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Wie dem auch sei – nachdem wir auch hier viele Bilder gemacht und alles gesehen hatten, sind wir mit unserm tollen Mietauto weiter nach Baton Rouge gefahren. Dort haben wir uns noch schnell vor Torschluss das imposante Old State Capitol vom Bundesstaat Louisianna angeschaut. Das Gebäude selbst ist wie eine Art Burg gebaut und im Inneren beeindruckt vor allem die eiserne große Wendeltreppe in der Mitte des Gebäudes, die durch eine aus bunten Glasfenstern errichtete Kuppel überdacht ist. Damit taucht das Tageslicht das gesamte Gebäude in eine farbenprächtige Atmosphäre. Leider hatten wir nicht mehr genug Zeit, um uns alle Details der Geschichte Louisiannas durchzulesen, aber wenigstens konnten wir das Licht-Farbenspiel bewundern. Im Anschluss daran sind wir noch zum neuen State Capitol und dem nahgelegenen Gouvernor’s House gefahren – welches zu unserer großen Enttäuschung auch schon geschlossen hatte. Wollten wir doch dieses Haus, welches ebenfalls ein altes Herrenhaus aus der Zeit der Zuckerrohrplantagen-Hochphase ist, anschauen. Aber scheinbar sind die Südstaatler nicht sehr touristenfreundlich und schließen ihre Tore schon um 16:00…. Zu Ralfs Freude konnte er aber noch einen Blick auf einen alten im Hafen liegenden Zerstörer aus dem 2. Weltkrieg werfen. Nachdem wir nun alle wichtigen Sehenswürdigkeiten der Stadt (zumindest von außen) gesehen hatten, gings Richtung Hotel und dann natürlich zum Abendessen. Das muss auch wieder erwähnt werden, denn wir sind bei „Joe’s Crab Shack“ eingekehrt und haben in einem kleinen Gußtopf serviert eine Kombination aus Muscheln, Shrimps, King Crab Legs und einer (oh Wunder!!!!) echt leckeren Kochwurst genossen. Das war mal richtig richtig lecker und v.a.a spicy Mit vollem Bauch und guter Laune haben wir den Tag dann abgeschlossen.
Montag, 14. Juni 2010 - 18:24 Uhr
Sonntag, 09. Mai 2010
Heute ging der Tag sehr früh los – nachdem wir gestern so früh schlafen gegangen sind, kein Wunder Nach amerikanischem Standard-Frühstück war unser erstes Ziel der Audubon-Park und die entlang der St. Charles Avenue angesiedelten Mansions (Herrenhäusern). Da dies alles ein wenig außerhalb von Downtown liegt haben wir uns entschlossen mit der CableCar zu fahren. Das hat uns einmal mehr an San Fransisco erinnert, auch wenn diese alte Straßenbahn nicht so populär und schick sind wie in SF. Hier hat man sich schon ein wenig sicherer gefühlt beim Spaziergang durch den Garden District und v.a. die Herrenhäuser sowie die Straßenanlagen waren wahrlich nobel und hübsch – so das ein oder andre Haus hätte uns ganz gut gefallen. Wieder zurück in Downtown haben wir noch einen kleinen Abstecher zum Harrah’s Casino und dem Riverwalk gemacht, haben uns noch vor Beginn der Sonntagsmesse schnell das Innere der Cathedral angeschaut (welche recht schlicht gehalten ist), um dann zu unserem Hauptziel des Tages zu gehen – dem Pier am Mississippi-Ufer, wo wir an Bord des Schaufelraddampfers für eine Flußfahrt gegangen sind. Das Schiff war ganz interessant – man konnte den Dampfmaschinenraum bei laufender Fahrt besichtigen und auch das Schaufelrad in Aktion war recht imposant. Wenn der Kapitän das Horn blies, so hats nicht nur äußerlich gepfiffen, es hat einem auch in den Ohren ein lautes Pfeiffen verursacht  Eigentlich war die Schifffahrt mit Live-Jazz-Musik angepriesen, allerdings durften „normale“ Passagiere, die kein Dinner im luxoriösen OnBord-Restaurant reserviert hatten, keinen Anteil an der Jazzband haben. Deren Musik wurde nur einmal ganz kurz über die Lautsprecher übertragen. Somit wurden wir auch hier der legendären Jazzmusik beraubt…. Hatten wir gestern in der Stadt selbst keine Spuren oder Hinterlassenschaften von Wirbelsturm Catrina gesehen, so wurden wir auf der Schifffahrt selbst Augenzeuge von Schäden an Häusern etc. – die großen Überflutungen und Gebiete, die durch den Sturm verwüstet wurden, liegen nämlich in einem Stadtteil auf einer „unter Wasserlevel liegenden Insel“ außerhalb von New Orelans. Dennoch haben wir die Fahrt genossen und können diesen Touri-Punkt auf der Liste abhaken Im Anschluss an die Bootstour haben wir uns mit dem Auto in Richtung Hinterland aufgemacht, denn wir wollten eine der berühmten Plantagen-Häusern anschauen. Das Gebiet um New Orelans herum ist ja u.a. bekannt für die durch Sklavenhaltung betriebenen Zuckerrohrplantagen. Unser Ziel war die sog. „Oak Alley Plantation“ (Eichen Allee Plantage), die durch die vielen 300-400 Jahre alten Eichen aufgereiht zu einer Allee vom Mississippi-River hin zum Herrenhaus benannt wurde. Bei der Führung durch das imposante und schicke Haus kamen wir so richtig in den Genuß des Südstaatenslangs. Die Aussprache von „Oak Alley“ klang ungefähr wie „oork ääähhhllllie“ – die typische „heiße Kartoffel im Mund“ hat sich hier schwer niedergeschlagen. Zumindest hatten wir was zum Schmunzeln und unsere Englishkenntnisse wurden oftmals schwer auf die Probe gestellt was das Verstehen der Informationen betraf. Immerhin war die Anlage und das Haus sehr gut restauriert und imposant. Leider gibt es – wie bei keiner der zu besichtigenden Plantagen in der Region – keine Überreste von Sklavenhütten. Also konnten wir uns nur eine Vorstellung durch Erzählungen der Tour-Führerin machen. Dennoch interessant war zu erfahren, was ein Sklave zu damaliger Zeit wert war – 1.000 $ für einen Sklaven, das Herrenhaus selbst kostete 50.000 $ - die Plantagenbesitzer waren also wirklich reiche Leute, Zuckerrohr wurde wohl sehr gut verkauft. Zurück in New Orleans wollten wir noch dem Gerücht nachgehen, dass in New Orleans und Umgebung auf den Friedhöfen oftmals Knoblauch auf Grabsteinen zu finden sei – aus der Zeit heraus, als eine Krankheit, bei der Menschen starken Schmerzen bei Sonnenlicht bekommen. Da uns allerdings der Zugang zum Friedhof nicht mehr möglich war, haben wir uns halt aus Verzweiflung wieder auf Essenssuche begegeben, diesmal gabs Fisch aus dem Meer und im Anschluss daran haben wir uns ein wenig in das „Nachtleben gestürzt“ und sind in einer der Bars eingekehrt. Morgen geht’s dannvon New Orleans nach Baton Rouge.
Montag, 14. Juni 2010 - 18:19 Uhr
Samstag, 08. Mai 2010
Sehr früh am Morgen – es war noch Nacht – gegen 4:00 wurden wir vom Airport Shuttle abgeholt. Nach CheckIn und Frühstück am Gate geht’s los nach New Orleans. 4,5 Stunden Flug mit Zwischenstop in Atlanta und wir sind da! Schon beim Verlassen des Flughafengebäudes wurde es uns in unseren Jeans und Pulli alsbald recht warm (hatten wir doch Boston mit ca. 10°C verlassen und wurden hier mit etwa 28°C empfangen…) Dann hieß es Mietwagen abholen – wir haben einen Mitsubishi bekommen (sehr unter Rebeccas Würde) und das noch in rot… OK, hilft nix – dafür war der Wagen recht günstig und sogar Ralfs Debitcard (ec-card ähnliches US-Modell) wurde ungewöhnlicherweise als Kreditkarte akzeptiert. Nach interessanter Fahrt durch teilweise sehr suspekte Suburbs von New Orleans erreichen wir unser Hotel in Downtown – und dürfen noch nicht einchecken OK, das hieß Auto parken und mal zu Fuß durch Downtown tapsen. Bemerkung zum Parkhaus: wir haben noch nie ein Parkhaus dieser Art erlebt – um von einem Pardeck zum nächsten zu gelangen gab es eine Rampe für Auf- und Abwärtsverkehr und die Rampe war so steil (geschätzt 35° Steigung – wir haben uns gefühlt wie in San Fransisco ). Recht abenteuerliche Verhältnisse – und wir sind heilfroh, keinen Unfall oder wilden Gegenverkehr gehabt zu haben…sonst wäre der „schöne“ Mitsubishi ja kaputt gegangen… Genug dazu – unser Fußmarsch durch die Innenstadt brachte uns vorbei an den legendären South Creol Häusern (im kreolischen Stil mit Eisenbalkonen) wie man sie aus Filmen/Reportagen kennt. Allerdings waren die dort angesiedelten Etabilssements auch sehr interessant – es gab hier unzählige Daiquieribars, Dancebars (die guten alten Jazzbars waren fast ausgestorben bzw. wurden „umgewandelt“ zu modernen Musicbars….), Restaurants mit recht horrenten Preisen und dann – welch ein Wunder für das prüde USA, man mag es kaum glauben – Striplokale (wobei die „Lockvögel“ vor den Türen nicht unbedingt einem anreizenden Modelexemplar ähnelten…). Je näher wir dem Mississippi-Ufer kommen, desto „freundlicher“ wurden die Gerüche und Gebäude und letzendlich die Kirche St. Louis Cathedral mit dem Jackson Square (kleiner Park) davor waren sehr hübsch anzusehen. Leider konnten wir das Innere der Cathedral nicht besichtigen, da sich dort gerade eine ganze Hochzeitsgesellschaft für die Zeremonie eingefunden hat. Wir wurden dafür aber durch eine Live Performance von HipHop-/Breakdancern entschädigt. Mann, waren die Jungs gut! Die haben so manche Spins und Jumps etc. gemacht, da blieb einem echt der Atem weg, mal abgesehen von deren sonstigem humoristischen Entertainment. Auch in New Orleans gibt es zahlreiche Kutschen für Touristen-Rundfahrten, allerdings waren anstelle von stattlichen Pferden nur klapprige Mulis eingespannt. Das hält einen zusätzlich von einer romantischen Kutschfahrt ab. Nachdem es nun Zeit war zum Checkin im Hotel, haben wir unser Zimmerchen bezogen, uns frisch gemacht und sind dann hungrig wie die Wölfe wieder los auf die Suche nach einem preislich akzeptablen Restaurant mit lokalen Spezialitäten auf der Karte. Wir sind dann in einem gemütlichen kleinen Lokal „The Gumbo Shop“ gelandet und haben dort u.a. ein „Crawfish Etouffee“ (Gumba-Eintopf kreolischer Art mit kleinen langustenähnlichen Shrimps) sowie eine gegrillte Aligator-Wurst gegessen. Schmeckte nicht nur interessant sondern war auch sehr lecker. Als zusätzliches Entertainment wurden wir Augenzeuge einer kreolisch-neworlean-typischen Hochzeitsparade (das Brautpaar aus der Kirche von vorhin wurde begleitet von Jazzmusikern und der Gesellschaft durch die Straßen New Orleans geführt). Der Heimweg zum Hotel wurde dann unser Nightlife-Erlebnis-Trip, wo zusehends mehr und mehr Leute in die Bars strömten oder uns mit Cocktails/Bier in der Hand auf der Straße begegneten (ebenfalls sehr untypisch für USA, wo doch hier öffentl. Alkoholkonsum im Allgemeinen verboten ist….). Soviel zum ersten Tag unserer Reise.
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